Am 05.12 gingen deutschlandweit zehntausende Schüler und Schülerinnen und Studierende auf die Straße und bestreikten ihre Schulen und Unis in über 90 Städten und Orten in einem beeindruckenden Beweis des Willens, die bestehenden Verhältnisse nicht widerstandslos hinzunehmen.

Der Grund: die zeitgleiche Abstimmung für das Wehrdienstgesetz. Die Schüler ab Jahrgang 2008 müssen also ab dem nächsten Jahr verpflichtend ihre Hosen runterlassen, um (aus)gemustert zu werden. Doch das ist nur der Anfang. Dem Staat wird eine „freiwillige“ Wehrpflicht nicht reichen und wird sie so eher früher als später zu einer namensentsprechenden Pflicht machen. Der Ton ist klar: Die Jugend muss ihr Soll der Gesellschaft – in der sie angeblich so viele Privilegien genießt – erfüllen.

Als ich vor 2 Jahren 18 wurde, beschenkte mich dieser großzügige Staat noch mit 200 € für Kultur. Die nächsten bekommen ein Jahr sinnstiftende Tätigkeiten geschenkt. Genauer: Kriegsvorbereitungen, um an der Front die Interessen des deutschen Staates und Kapitals mit der Waffe zu verteidigen, in dem man auf Menschen schießt, die sich nur in der willkürlich gezogenen Grenze zwischen einem unterscheiden. Unsere Klassenbrüder und -schwestern sind nicht unsere Feinde!

Der Staat rüstet auf, damit „Deutschland seine Interessen wieder auf der Welt durchsetzen kann!“ So sagte es Merz vergangenes Jahr in einer Bundestagsrede. Der Bundeskanzler gibt seine imperialistischen Interessen sogar vor laufender Kamera zu: Wir rüsten auf, damit die Interessen des deutschen Kapitals geschützt werden, und Rheinmetalls-Rekordgewinne retten doch endlich unsere in die Krise geratene Wirtschaft!

Die Jugend steht auf: Streiks fortsetzen und ausweiten!

Doch es regt sich was in der Jugend in Deutschland. So richtig viele Privilegien, von denen immer gesprochen wird, hat die Jugend nämlich eigentlich gar nicht. Die Realität sieht so aus, dass Politik fast ausschließlich gegen die „GenZ“ gemacht wird. Immer mehr junge Menschen verstehen nicht nur die Zusammenhänge von Aufrüstung und Kapitalismus, sie sprechen es auch laut aus!

Mit was für einer Deutlichkeit die jungen Schüler am Schulstreik ihre Wut zum Ausdruck gebracht haben, war bewundernswert. Sie organisierten sich trotz drohender Schulverweise in Streikkomitees und standen während der Schulzeit auf der Straße. Eine klassenbewusste Jungendbewegung beginnt, die die Herrschaftsverhältnisse in Frage stellt und damit Anklang findet.

Es war der Auftakt einer neuen Bewegung, die täglich wächst. Am 05.03 steht der nächste Streik an! Daran werden wir uns mit voller Solidarität beteiligen und wir fordern euch auf, dies auch zu tun! Wir als Jugend haben die Chance, diese neue Bewegung gegen Wehrpflicht und Aufrüstung nicht nur auf jede Schule und Uni auszuweiten, sondern auch in die Betriebe, angefangen bei Auszubildenden. Wir fordern die Gewerkschaften und Gewerkschaftsjugenden auf, zu einem allgemeinen Streiktag aufzurufen, der der Startpunkt für einen richtigen Generalstreik sein kann.

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