Katalanische Jugend gegen Repressionen und für die Republik

Der 72-stündige Streik, den die Schülergewerkschaft im Spanischen Staat gegen Repressionen und das berüchtigte Urteil des Obersten Gerichtshofs zugunsten der Katalanischen Republik der Arbeiter und Jugend ausgerufen haben, hat Massen mobilisiert. Die Unterstützung dafür liegt bei über 90 % in den Instituten und Universitäten, die seit gestern leer sind, aber das Wichtigste ist die wahre Flut von hunderttausenden junger Menschen, die die Straßen von Barcelona, Tarragona, Lleida und Girona und viele andere Orte überfüllt haben, in den gewaltigsten Schülerdemonstrationen seit Jahrzehnten.

Weder die Versuche der Regierung und des Staates uns zu kriminalisieren, noch die Unterdrückung werden uns in unserem gerechten Kampf für das Recht auf Selbstbestimmung, für die Republik und die Freiheit der politischen Gefangenen aufhalten. 

In einer elektrisierenden und begeisterten Atmosphäre haben mehr als 200.000 Jugendliche das ganze Zentrum Barcelonas besetzt! Von der Plaça Universitat, Via Laietana, Plaça Catalunya... Zwei riesige Banner, der Schülergewerkschaft und der Esquerra Revolucionària (Revolutionäre Linke in Katalonien) haben auf der Plaça Universitat den Marsch mit den folgenden Slogans angeführt: „Für eine katalanische Republik des Volkes, der Arbeiter und Jugend. Gegen die franquistische Repression. Generalstreik!“.

Die Macht der Proteste war außerordentlich, was sich in den Fotos und Videos zeigt, die bereits in sozialen Netzwerken verbreitet wurden. Zu keiner Zeit haben wir aufgehört, Slogans zu singen und zu singen: „Freiheit für die politischen Gefangenen!“, „Die Straßen sind immer die unseren“, „Wir sind die Republik“, „Unser Urteil Unabhängigkeit“, „Wir wollen Demokratie“, „Katalonien gegen Faschismus“, „Besatzungstruppen, raus hier!“, „Generalstreik, „Euer Recht ist eine Farce“ und vieles mehr. Die Kundgebungen, die die Genossen während der gesamten Mobilisierung gestartet haben, wurden mit Beifall begrüßt, ebenso wie die Rede von Coral Latorre, Generalsekretärin der Schülergewerkschaft, in einer Mobilisierung, die alle Erwartungen übertroffen hat.

Kriminalisierungskampagne. Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen oder uns brechen.

Sowohl der 72-stündige Generalstreik der Schüler und Studenten als auch die beeindruckende Mobilisierung von heute, die in den letzten vierzig Jahren beispiellos war, reagieren auf all die Lügen und Manipulationen, die von der Regierung der PSOE, der Ciudadanos und der PP, der Polizei und der Mossos sowie dem Großteil der Medien in eine ohnehin schon monströse Kampagne der Kriminalisierung gegen den exemplarischen Kampf des katalanischen Volkes geflossen sind.

Die Verleumdung, unsere Entschlossenheit, auf die Straße zu gehen, als „gewalttätigen Tumult“ zu präsentieren - nicht umsonst hat Pedro Sánchez in seiner Rede am Mittwochabend mehr als dreißig Mal das Wort „Gewalt“ verwendet - auch als Terrorismus, hat nichts mit dem zu tun, was in Katalonien geschieht.

Die Wahrheit ist konkret: Der Staatsapparat, der direkt von der Diktatur geerbt wurde und voll von Francoisten ist, hat dem katalanischen Volk den Krieg erklärt und sein legitimes Recht auf Selbstbestimmung verweigert. Was wir erleben, ist die massive Ablehnung des 78er-Regimes und seine autoritären Ausflüsse, angefangen bei eben der Monarchie, die vom Diktator selbst wiederaufgebaut wurde und die die Arbeiter und Jugendlichen Kataloniens und des übrigen Staates in eine alptraumhafte Situation gebracht hat.

Jahre des brutalen Sozialabbaus, der Vertreibung, der chronischen Arbeitslosigkeit, der prekären Arbeitsplätze und der miserablen Löhne, der Verarmung unserer Nachbarschaften, der Privatisierung des Bildungs- und öffentlichen Gesundheitswesens,... während die Banken mit öffentlichen Geldern gerettet werden, werden die korrupten Politiker amnestiert, die Vergewaltiger von einer patriarchalen Klassenjustiz zu lächerlichen Strafen verurteilt, und unsere demokratischen Rechte durch das Knebelgesetz unterdrückt.

Die „heilige Einheit des Vaterlandes“ wurde in der Verfassung von 78 als Forderung der Erben des Franquismus verankert. Das katalanische Volk wurde nie gefragt, ob sie diese Einheit wollen, die durch das Säbelrasseln des Militärs erzwungen wird.

Jeden Tag sprechen die Massenmedien über den 1. Oktober 2017. Aber man muss die Wahrheit sagen, nicht Lügen. An diesem Tag übten mehr als zwei Millionen Menschen friedlich ihr Recht auf Selbstbestimmung aus, und zwar zugunsten der Unabhängigkeit und der Republik, indem sie sich der zügellosen Unterdrückung Tausender Zivilgarden und der nationalen Polizei unter den Befehlen des zentralistischen Staates widersetzten.

Ja, an diesem Tag herrschte übermäßige Gewalt auf den Straßen Kataloniens. Aber diese Gewalt kam nur von einer Seite, wie Tausende von Fotos, Heimvideos und Bildern zeugen, die den ganzen Tag über durch die Massenmedien gingen.

Jetzt wollen sie das Gleiche wieder tun und beschuldigen das katalanische Volk und die katalanische Jugend der „Gewalt“ und des „Terrorismus“. Aber sie können uns nicht täuschen. Es ist das Regime von 1978, die Regierung und der Staat, die unter Ausnutzung dessen, was sie „legitime Gewalt“ nennen, die die Demokratie mit Knüppeln verhindern und diejenigen, die ein Referendum organisieren, in dem sie zu unglaublichen Strafen verurteilt werden, inhaftieren und dem spanischen Nationalismus Flügel verleihen, ebenso wie sie dieses Land in eine Diktatur gestürzt haben, die unsere Eltern und Großeltern fast vierzig Jahre lang erlitten haben.

Heute hat die katalanische Jugend allen eine Lektion erteilt. An diejenigen, die die polizeiliche Unterdrückung fördern, an diejenigen, die von der Regierung Kataloniens aus von „Ungehorsam“ sprechen und gleichzeitig die Mossos schicken, um uns zu schlagen und zu sehen, ob wir die Straßen verlassen, und auch an jene spanische Parlamentslinke, die uns Vorwürfe macht, damit wir unterwürfig sind und die Ungerechtigkeit des Systems akzeptieren. Es ist unglaublich, dass diejenigen, die gekommen sind, um „gegen das Establishment zu kämpfen“, sich auf die Seite der „verfassungsmäßigen Ordnung“ von Knüppeln, Gummi- und Rauchgeschossen und dem Urteil des Obersten Gerichtshofs stellen.

Die Schülergewerkschaft dankt Tausenden und Abertausenden von jungen Menschen aus dem übrigen spanischen Staat, die uns unterstützt und sehr deutlich gemacht haben, dass wir in diesem Kampf für die Freiheit nicht allein sind. Wir sind überzeugt, dass diese Sache völlig gerecht ist und siegen wird.

Schließlich fordern wir alle katalanischen Jugendlichen auf, den Generalstreik morgen, am Freitag den 18. Oktober, fortzusetzen und sich mit der Arbeiterklasse in den großen Streikposten am Morgen und in den riesigen Demonstrationen am Nachmittag zu vereinen. Nichts und niemand wird uns daran hindern, das Recht auf Selbstbestimmung und die katalanische Republik der Arbeiter und Jugendlichen zu erkämpfen.

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