Wir teilen hier eine Erklärung unserer streikenden Kolleginnen und Kollegen in Cádiz, die die nach neun Tagen des kämpferischen Streiks im Metallsektor von CCOO und UGT getroffene Vorvereinbarung entschieden ablehnt. Dieser Arbeitskampf ist ein glänzendes Beispiel für alle Beschäftigten im spanischen Staat und auch Deutschland. Volle Solidarität mit dem Streik in Cádiz!
Wir Arbeiter haben enorme Stärke bewiesen, um eine anständige Vereinbarung zu erreichen.
Lasst uns den Streik am Donnerstag, den 25. und am Freitag, den 26., fortsetzen und den Bossen zeigen, dass wir das fordern, was uns auch zusteht!
Aus der Presse haben wir erfahren, dass die Führer von CCOO und UGT eine Vorvereinbarung mit den Unternehmern unterzeichnet haben. Sie haben es in Sevilla getan, heimlich und hinter dem Rücken der Versammlungen und Streikposten. Was für ein Misstrauen gegenüber den Arbeitern! Sie haben sich während des gesamten Streikes so verhalten.
Wir lehnen diese antidemokratischen Methoden entschieden ab. Wir arbeiten, kämpfen und wir verlieren unseren Lohn, also sind wir auch diejenigen, die über die Zukunft des Streiks und über ein Abkommen entscheiden müssen! Und wir können nicht akzeptieren, dass uns eine Waffe an den Kopf gehalten wird.
Gemäß der Vorvereinbarung gilt der Tarifabschluss bis 2024 und sieht eine jährliche Lohnerhöhung um 2% vor, wobei 80% an die jährliche Inflationsrate angepasst werden sollen und erst drei Jahre später die restlichen 20%. Das bedeutet schlicht und einfach Reallohnverlust!
Darüber hinaus würde diese Differenz zwischen der Lohnerhöhung und der Inflationsrate nur teilweise und erst nach Ablauf der Laufzeit tabellarisch festgehalten werden. Mit anderen Worten: Die Arbeitgeber haben alle Macht und jede Möglichkeit, zu tun, was sie wollen. Und wir wissen aus Erfahrung, dass sie sich nicht zurückhalten werden.
Für die Tausenden Beschäftigten mit befristeten Verträgen sieht es noch schlechter aus, die Erhöhung ist so oder so auf 2% gedeckelt, was völlig inakzeptabel ist!
Kurz gesagt: es ist eine Vereinbarung, die kein bisschen auf die Stärke, die wir Arbeiter gezeigt haben, und die Würde, mit der wir uns gegen die brutale Polizeirepression gewehrt haben, eingeht!
Diese Vorvereinbarung wurde hastig unterzeichnet, weil wir einen enormen Druck ausüben und sie unseren BEISPIELHAFTEN STREIK beenden wollen, der für alle Beschäftigten im ganzen Land zu einem Bezugspunkt geworden ist.
Die letzten beiden Abkommen haben schwere Rückschläge für unsere Rechte und Arbeitsbedingungen bedeutet und wir wollen sie mit diesem neuen Abkommen zurückgewinnen! Wir sind entschlossen, das zu erreichen.
Wir haben während dieses neuntägigen Streiks nicht gekämpft, einen großen Teil unserer Gehälter verloren, uns gegen die Aggressionen und die Brutalität der Polizei gewehrt, um am Ende mit Resignation eine Vereinbarung zu akzeptieren, die ein Geschenk an die Bosse ist. Für weitere drei Jahre würde wir die Ungeheuerlichkeiten hinnehmen müssen, die wir schon seit zu vielen Jahren erdulden müssen. Die Genossinnen und Genossen und die Kolleginnen und Kollegen mit Gelegenheitsverträgen werden weiterhin so ungeschützt sein wie jetzt. Diese Vorvereinbarung wird unser Elend nicht nur nicht verringern, sondern es sogar noch vergrößern!
Die CGT Metal Bahía de Cádiz und die Coordinadora de Trabajadores del Metal rufen dazu auf, NEIN zu dieser Vorvereinbarung zu sagen und den Streik am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag aufrechtzuerhalten.
Wir rufen dazu auf, sich Freitag den Jugendlichen anzuschließen, die für ihre und unsere Zukunft kämpfen. Für diesen Tag hat die Schülergewerkschaft zu einem Streik in allen Schulen und zu einer Demonstration um 11 Uhr in Puerta Tierra aufgerufen. Zeigen wir erneut, dass der Schulterschluss zwischen Arbeiterklasse und Jugend der beste Weg zum Sieg ist! Wir werden in einer Demonstration zum Rathaus marschieren, um dort eine große Arbeiterversammlung abzuhalten, in der über die von uns benötigte und geforderte Vereinbarung diskutiert und entschieden wird.
Wir haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben werden und die Kraft haben zu gewinnen! Für:
-eine Lohnerhöhung, die es uns ermöglicht, all den verlorenen Lohn der letzten Jahre zurückzuholen: 6% dieses Jahr, 6% 2022, 7% 2023, für alle Vertragsarten.
-eine automatische Lohnrevisionsklausel am Ende eines jeden Vertragsjahres, entsprechend der angestauten Inflation zum 31. Dezember.
-Mindestwerte für den TPP-Bonus: 5€ bei einem, 9€ bei zwei, 12€ bei drei.
-ein branchenweiter Mindestlohn von 1.500 Euro netto.
-Jährliche Verkürzung der Arbeitszeit um zehn Stunden in jedem Jahr in dem die Vereinbarung in Kraft ist.