Wir dokumentieren hier eine Rede von Kai-Uwe Helmers, Arzt und im erweiterten Vorstand des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte, die auf der Kundgebung von ZeroCovid Hambrug am 20. März 2021 gehalten wurde: 

„Wir haben eine dramatische Situation vor uns. Erneut steigen die Infektionszahlen mit Corona stark an. Die Virusvariante B117 ist viel ansteckender und gefährlicher. Es ist zu erwarten, dass die Infektionszahlen sich alle 1-2 Wochen verdoppeln. Das RKI hat für den April daher Prognosen veröffentlich mit bis zu 50.000 neuen Infektionen täglich. Die Impfungen können und werden die aktuelle Dynamik nicht durchbrechen.

All das wäre zu verhindern gewesen mit einer entschlossen zero- bzw. nocovid-Strategie. Dabei geht es darum, die Infektionszahlen so weit zu senken, dass alle Infekte nachvollziehbar und die Ausbreitung einzudämmen ist. Mit einer konsequenten zerocovid-Strategie hat es Neuseeland geschafft, annähernd ein ungestörtes Gesellschaftsleben beizubehalten

Einige sagen, wir müssen mit dem Virus leben. Mit dem Virus leben ist aber eine Illusion und bedeutet für viele den Tod und Krankheit. So ist es beispielsweise in einer Villa in Blankenese mit separatem Beihaus möglich, bei einer Coronainfektion auf Abstand zu gehen, aber nicht in einer 2-Zimmer-Wohnung, die zu sechst bewohnt wird. Das gilt für alle Sammelunterkünfte und überall dort wo Menschen in prekären Wohnverhältnissen leben. Mit dem Virus zu leben können sich nur wenige leisten. Diese wenigen sind in der Öffentlichkeit in der Presse und in den Talkshows aber überrepräsentiert.

Vor dem Virus sind wir nicht alle gleich: Erhebungen des RKI haben ergeben, dass das Risiko an einer Covid19-Infektion zu sterben bei den ärmsten Männern um 70% höher ist und bei den ärmsten Frauen um 50% höher ist im Vergleich zu den reichsten Männern und Frauen. Ärmere und Menschen in sozial prekären Situationen brauchen besonderen und besseren Schutz als bisher… Wir fordern privilegierten Schutz für nicht privilegierte Menschen.

Viele Schulen sind noch geschlossen und können nicht geöffnet werden oder müssen wieder geschlossen werden und die Kinder und Jugendlichen kommen in eine belastende Qurantänesituation, während die Industrie nie geschlossen war. Es wurden und werden Schulen geschlossen, während die Wirtschaft zu größten Teilen einfach weiter gemacht hat. Es ist eine Heuchelei, wenn gesagt wird, dass die Schulen als letztes geschlossen wurden.

Es ist jetzt an der Zeit alle nicht lebensnotwendigen Wirtschaftszweige zu schließen. Es braucht dafür finanzielle Kompensation vor allem für die Menschen und nicht für gewinnmachende Industrien und Unternehmen.

Und nach dem Erreichen von zerocovid sollten dann tatsächlich die Schulen als erstes geöffnet werden.

Wir brauchen daher, um viele vermeidbare Todesfälle und schwere Erkrankungen vermeidbare Longcovid-Erkrankungen und die bedrohlichen Folgeerkrankungen bei Kindern (PIMS) zu verhindern, einen umfassenden solidarischen Lockdown, in dem alle nicht lebensnotwendigen Bereiche geschlossen werden. Danach brauchen wir eine kontrollierte und solidarische Öffnungsstrategie mit dem Ziel zerocovid beizubehalten.

Ja zu ZeroCovid!

Für eine solidarische Pandemiebekämpfung!“

 

 

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