Am 3. und 4. Dezember fand in Hamburg der zweite Kongress der Marxistischen Organisation Offensiv statt, der deutschen Sektion der Internationalen Revolutionären Linken. In insgesamt drei Diskussionsabschnitten haben sich Genossen aus Deutschland und sogar Delegationen aus dem Spanischen Staat, aus Portugal und Mexiko der Lage des weltweiten Kapitalismus und den Perspektiven des internationalen Klassenkampfes, der Situation des deutschen Kapitals und der Chancen des Aufbaus einer klassenkämpferischen und revolutionären Linken gewidmet.

Am Ende ist ein kraftvolles Dokument verabschiedet worden, dass die Lehren zieht aus Pandemie, Krise und Krieg, denen sich revolutionäre Kommunisten in den letzten Jahren gegenübersahen, und klare Perspektiven für den weiteren Aufbau der revolutionären Partei in der nächsten Periode legt: https://offensiv.net/index.php/deutschland/ii-kongress-der-marxistischen-organisation-offensiv-politisches-perspektivdokument.

In einer gut besuchten Veranstaltung am Samstagabend haben wir unser neues Buch „Der Klimawandel und der Kampf um Sozialismus“ vor interessierten Zuhörern präsentiert und das Programm des revolutionären Marxismus auf die aktuellen Fragen der Umweltbewegung angewandt.

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„In einer gut besuchten Veranstaltung haben wir unser Buch „Der Klimawandel und der Kampf um Sozialismus“ präsentiert und das Programm des revolutionären Marxismus auf die aktuellen Fragen der Umweltbewegung angewandt.“

Es war ein motivierendes Wochenende, dass uns darin bestärkt hat, noch energischer die politische Aufgabe des Tages anzugehen: den Aufbau der revolutionären Partei!

Imperialistischer Krieg und Klassenkampf: Wir leben in einer Zeit von Revolution und Konterrevolution!

Eingeleitet wurde die Kongressdiskussion mit einem Beitrag unseres Genossen Victor Taibo, Mitglied im Exekutivkomitee unserer spanischen Schwesterorganisation Izquierda Revolucionaria, zu der tiefen weltweiten Krise, die den Kapitalismus erfasst hat.

In den zwei Jahren seit der ersten Konferenz von Offensiv im November 2020 hat sich die chronische Krise und der stete Niedergang des Kapitalismus verallgemeinert. Doch trotz Pandemie, Repression und dem Mangel an starken revolutionären Parteien, die der Arbeiterklasse ein klares sozialistisches Programm aus dem Elend bieten, sehen wir auf allen Kontinenten den Ausbruch von Massenprotesten, Aufständen und sogar revolutionären Situationen: Allein in den letzten Monaten Peru, Iran, Sri Lanka, Großbritannien…

Die kapitalistische Überproduktionskrise, die 2008 begann und jetzt einen qualitativen Sprung gemacht hat, eröffnet eine Perspektive der wirtschaftlichen Rezession und Depression. Überall sind es die Arbeiter und die Armen, die die Folgen davon am meisten zu spüren bekommen: Inflationsraten von über 10%, scharfe Reallohnverluste, steigende Energie- und Mietpreise sind zur neuen Normalität geworden.

Währenddessen verschärft die Krise die Spannungen zwischen den imperialistischen Blöcken, allen voran den USA auf der einen und China mit seinem Verbündeten Russland auf der anderen Seite. Der Krieg in der Ukraine – ein räuberischer und imperialistischer Krieg auf beiden Seiten, wie jeder Beitrag in den Diskussionen unmissverständlich klar gemacht hat – ist der deutlichste Ausdruck davon, dass die USA und die NATO im Angesicht ihres eigenen Niederganges und Bedeutungsverlustes auch vor direkten kriegerischen Auseinandersetzungen nicht zurückschrecken.

In beiden Armeen sind es dabei vor allem die Arbeiterklasse, die Armen und Unterdrückten, die den Blutzoll zahlen. Sie haben an diesem Krieg nichts zu gewinnen. Karl Liebknechts Worte sind auch über hundert Jahre später wahr: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Besonders inspirierend waren auch die Beiträge unserer Genossen aus Mittel- und Südamerika, wie einer Genossin aus Mexiko, die von den beispielhaften Kämpfen und Aufständen berichtet hat, die den Kontinent in den letzten Jahren erschüttert haben und aus denen wir viele Lehren ziehen können, sowie das Grußwort eines Genossen aus Venezuela, wo unsere Genossen unter großen Schwierigkeiten die Errungenschaften der chavistischen Revolution gegen die Konterrevolution verteidigen.

Der Bankrott der Neuen Reformistischen Linken

In ihrer Einleitung zum Diskussionsteil zu Deutschland hat unsere Genossin Katharina erklärt, wie die Massen der Arbeiterklasse und der Unterdrückten, die sich all dem gegenübersehen, nach einem Ausweg aus dieser Situation schreien, aber alles, was die Führungen der neuen reformistischen Linken Formationen (wie France Insoumise, Syriza, Podemos oder eben die LINKE in Deutschland) antworten, weitere Illusionen in einen Kapitalismus „mit menschlichem Antlitz“ sind.

Gerade im Angesicht des Aufstiegs der Rechten und des Wiedererstarken des Faschismus weltweit, auf den Genossen in Beiträgen zu den Wahlen in Italien und zur AfD in Deutschland hingewiesen haben, haben diese Formationen die Chance, die antifaschistischen Kämpfe der Jugend, der Frauen und der Beschäftigten in den Betrieben in breite Mobilisierungen umzuwandeln.

Doch überall – von Brasilien und Peru über die USA bis nach Europa – beeilen sich die Führungsfiguren dieser Parteien ihre Treue zum bürgerlichen Parlamentarismus und ihre Beteiligung an der „Nationalen Einheit“ mit den Kapitalisten unter Beweis zu stellen.

Wie unsere Genossin Nadja in ihrem Beitrag zur Situation der LINKEN erklärt hat: die einzige Alternative gegen den Anpassungskurs dieser Parteien und das erneute Scheitern des Reformismus ist der Aufbau einer unabhängigen, revolutionären Alternative!

Voran im Aufbau der revolutionären Linken!

Es war genau dieser Schluss, auf den alle Beiträge am Ende hinausgelaufen sind: der Aufbau einer revolutionär-kommunistischen Organisation, die fest auf dem Programm des Sozialismus und dem Boden des Marxismus steht und klassenfremden Einflüssen und opportunistischen Abweichungen widersteht, ist so notwendig wie nie.

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„Der Aufbau einer revolutionär-kommunistischen Organisation, die fest auf dem Boden des Marxismus steht und klassenfremden Einflüssen widersteht, ist so notwendig wie nie.“

Am Sonntag haben uns der Genosse Ismael von unserer portugiesischen Schwesterorganisation Esquerda Revolucionaria und die Genossin Coral Latorre, Mitglied im Exekutivkomitee von Izquierda Revolucionaria und Generalsekretärin der spanischen Schülergewerkschaft Sindicato de Estudiantes, motivierende Beispiele für den Aufbau der revolutionären Partei geboten.

Unsere Entschlossenheit ist am Wochenende mehr als deutlich geworden. Am Sonntag konnten wir Spenden von über 1.200€ für den Aufbau der revolutionären Linken sammeln! Mit den Lehren und Erfahrungen der historischen Arbeiterbewegung und unserer Internationale und bewaffnet mit dem Programm des wissenschaftlichen Sozialismus sind wir überzeugter denn je, die Marxistische Organisation Offensiv weiter aufzubauen.

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