Arbeitende Frauen werden heute von der Last der Krise, der explodierenden Inflation und den damit verbundenen Preissteigerungen besonders hart getroffen. In typischen Frauenberufen, wie Pflege-, Sozial-, und Erziehungsberufen lässt sich der Reallohnverlust besonders stark wahrnehmen. 

Aber es ist nicht nur so, dass Frauen in diesen schlecht bezahlten Berufen oder im Niedriglohnsektor arbeiten, sie verdienen zudem auch noch weniger als ihre männlichen Kollegen. Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen 13% weniger als ihre männlichen Kollegen und in Deutschland steigt dieser Wert sogar auf 18%. Dies führt dazu, dass es für viele Frauen nicht möglich ist, sich von ihrem gewalttätigen Partner zu trennen, denn wo soll man bei den explodierenden Mietpreisen und Wartelisten eine leistbare Wohnung finden?

Die Rente deutscher Arbeiterinnen fällt im Durchschnitt um 45% niedriger aus, als die ihrer männlichen Kollegen, was viele Frauen in die Altersarmut drängt und in eine kalte, dunkle Wohnung – denn damit kann man die explodierenden Miet-, und Gaspreise nicht bezahlen.

Dazu kommen noch die ungefähr 50% Mehrarbeit von Frauen bei unbezahlten Arbeiten wie dem Kochen, Putzen und Kindererziehen. Die Herrschenden schieben die ganze Care-Arbeit auf die Frauen ab, um sich die Kosten zu sparen.

Auf dem Arbeitsmarkt sparen die Kapitalisten in den von Frauen dominierten Berufen massiv an Lohnkosten ein, und versuchen gleichzeitig, durch die Spaltung zwischen den Geschlechtern von den wahren Schuldigen – der Kapitalistenklasse – abzulenken. Eine bösartige Strategie, wo doch die einzige Möglichkeit, einen Fortschritt zu erreichen, der gemeinsame Kampf mit den männlichen Kollegen auf der Straße ist!

In der EU hat jede dritte Frau über 15 irgendeine Form physischer oder sexueller Gewalt erlebt und eine von 20 Frauen ist Opfer von Vergewaltigung geworden. Hinzu kommen die 117 Femizide, die im Jahr 2022 in Deutschland an Frauen verübt wurden und die hohe Dunkelziffer bei all den Daten. Viele Frauen trauen sich aus Angst vor Stigmatisierung, patriarchaler Klassenjustiz, und Angst vor den Konsequenzen nicht, sich überhaupt Hilfe zu suchen oder Anzeige zu erstatten. Besonders weil diese meist eh im Sande verläuft.

Dies alles führt dazu, dass Frauen und insbesondere junge Mädchen auch besonders stark von psychischen Problemen betroffen sind. Konfrontiert mit einem unrealistischen Körperbild in den Medien und objektifiziert als Objekt der Begierde führt dies zu einer Epidemie von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Magersucht und der Reproduktion eines reaktionären Frauenbildes des Kapitalismus.

Hinzu kommen dann noch die Bilder und Videos der Pornoindustrie, die ein riesen Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung von Frauen machen und ein falsches Bild von Sexualität voller Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung vermitteln. Dies reproduziert frauenfeindliche und ekelhafte Rollenbilder, führt zu einem Anstieg der sexuellen Gewalt und ist sexuelle Ausbeutung. Denn anders als bürgerliche Feministinnen behaupten, verkauft der Großteil der Pornodarstellerinnen, Cam-girls und Prostituierten ihren Körper nicht aus freien Zügen, sondern aus finanzieller Notwenigkeit.

Finanzielle Probleme verhindern also die Unabhängigkeit vom gewalttätigen Partner, und zwingen Frauen dazu, ihren Körper auf würdelose Weise zu verkaufen. Das zeigt auch ganz deutlich, wo die wahre Trennlinie verläuft: Eben nicht zwischen verschiedenen Kulturen, sondern zwischen oben und unten.

Das Einzige, was wirkliche Veränderung bringt, ist der gemeinsame Kampf auf der Straße, für höhere Löhne, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit, für die Verstaatlichung der großen Immobilienkonzerne und bezahlbare Mieten, für kostenlose ganztägige Kinderbetreuung und öffentliche Kantinen in jeder Nachbarschaft und für die Abschaffung von Prostitution und Sexindustrie. Der einzige Weg das alles zu erreichen, ist Schulter an Schulter mit unseren männlichen Kollegen, Mitschülern und Genossen auf der Straße für ein würdevolles Leben und gegen den ausbeuterischen Kapitalismus zu kämpfen –  am 8 März und auch sonst bei jedem Lohnkampf!

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