Der 8. März ist der internationale Kampftag der Arbeiterinnen. Denn der Internationale Frauentag wurde zur der Frauen ins Leben gerufen, die am 8 März 1917 unter anderem durch ihren Protest und Streik die russische Februarrevolution auslösten.

Doch besonders in Zeiten der Pandemie wirft der 8. März ein gleißendes Licht auf die verheerende Lage der Frau im Kapitalismus. Durch ihre tragende Rolle in der Krankenpflege und in der Erziehung, sowohl beruflich wie privat, sind sie einer höheren Gefahr der Infektion ausgesetzt. Überwiegend Frauen leisten die unbezahlte Hausarbeit und kümmern sich um Kinder, Alte und Kranke – durch das Wegbrechen der Kinderbetreuung sowohl in Schulen als auch in Kitas wurde die soziale Rolle der Frau zementiert.

Auch trugen die ökonomische Krise, die Enge der Quarantäne, weniger Hilfsangebote,… zum drastischen Anstieg der häuslichen Gewalt bei. Der Weiße Ring berichtet, dass es 2020 gegenüber dem Jahr 2018 einen Anstieg von 20 Prozent bei den Opfern häuslicher Gewalt gab, die bei der Organisation Hilfe suchten. Viele Faktoren trugen zu dieser Situation bei: in der Quarantäne waren Frauen noch mehr als sonst gefangen zwischen Heim und Herd, herabgesetzt durch ihre unbezahlte Hausarbeit und die Erniedrigung der Frau in der öffentlichen Kultur des Kapitalismus, die wir in Werbe- und Kosmetikbranche und noch schlimmer der Welt der Pornographie und Sexindustrie erleben müssen.

Die Frau in der Arbeitswelt

Besonders spielt auch die Position der Frau in der Arbeitswelt eine Rolle, die sie in die wirtschaftliche Abhängigkeit zwingt.

Jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit, während es unter Männern nur 11,2% sind. Laut dem Hans-Böckler-Institut ist die wöchentliche Arbeitszeit von Müttern während der Pandemie von 31 Stunden vor Corona auf 24 im April 2020 gesunken. In der Kurzarbeit erhielten Frauen 10% seltener Aufstockung ihres Kurzarbeitergelds durch den Arbeitgeber als männliche Beschäftigte.

Das liegt besonders an der Verdrängung der Frauen aus der Industrie und tarifgebundenen Berufen in der kapitalistischen Arbeitswelt. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Lage der Frauen in Ostdeutschland seit der Restoration des Kapitalismus und der Zerschlagung der dortigen Arbeitswelt: Während  1991 noch 5,1% der weiblichen Auszubildenden in Ostdeutschland den Beruf zur Industriemechanikerin erlernten, waren es 2003 nur noch knapp über die Hälfte.   

Rolle der Frau im Kapitalismus: Eine marxistische Erklärung

Der Kapitalismus braucht die unbezahlte reproduktive Arbeit der Frau und ihre Arbeit im Niedriglohnbereich, um zu überleben. Deswegen sind oft auch berufstätige Frauen für Haushalt und Kinder zuständig. In diesem System, in dem Gesundheitswesen und öffentliche Vorsorge zur Unbrauchbarkeit kaputtgekürzt werden, ist eine öffentliche und menschenwürdige Organisation der Hausarbeit, Alten- und Krankenpflege und öffentliche Küchen nicht vorgesehen.

Dieses System hat kein Interesse an der Befreiung der Frau. Jeder Fortschritt, der für das Leben der Frauen errungen wurde, wurde im Kampf gegen die herrschende Ordnung und nicht durch sie gewonnen.

Ein solches System, das horrende Profite aus der Unterdrückung der Frau zieht – allein die Kosmetikindustrie, die direkt von den Unsicherheiten der Frauen profitiert, machte allein im Jahr 2020 484 Mrd. Dollar Gewinne – hat kein Interesse an der Gleichstellung der Frau; der konsequenten Verurteilung der häuslichen und sexualisierten Gewalt. Nur in einem klassenlosen System, in dem keine Klasse von Unterdrückerinnen und Unterdrückern mehr an der Erniedrigung der arbeitenden Frau profitiert, würde ein solches Verhalten wirklich bekämpft werden.

Im Kapitalismus wird es kein Ende der Frauenunterdrückung geben!

Kämpf mit uns, für eine klassenlose Gesellschaft, die Befreiung der Frau und eine sozialistische Welt!

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