Wir dokumentieren hier eine Rede unserer Genossin, die von den 200 Teilnehmern des Arbeitsstreiks am Montag, aus Flughafen, Hamburg Port Authority, Stadtreinigung, AWO und etlichen anderen Betrieben unterstützt wurde:

„Wir wurden von Kolleginnen und Kollegen der Bundestarifkomission gefragt, wie die Stimmung in unseren Betrieben ist.

Die Stimmung ist sehr gut! Wir haben erfahren, dass von 183 Betrieben in unserer Stadt ein Drittel am letzten Streiktag ganz dicht gemacht haben. Die Kollegen vom Lotsenversetzdienst haben berichtet, dass sie, wenn sie voll Streiken, 10 Großschiffe von über 400 Metern am Auslaufen hindern können! Das kostet für jedes Schiff 50.000 Euro am Tag!

Wir sind kampfbereit, und wir wollen streiken!

Was unsere Kollegen der Tarifkomission zur Idee der Inflationsprämie gesagt haben, ist sehr gut! Die Arbeitgeber sagen, dass die Prämie in jedem Fall ins Ergebnis einfließen wird. Das kann man machen, aber eine Prämie ist eine Prämie, das hat nichts mit einer Entgelterhöhung zu tun!

Was mir und vielen anderen etwas quer im Magen liegt, ist das Ergebnis bei der Post.

Jetzt wurden wir gefragt, ob wir einverstanden sind, wenn die Prämie möglichst früh in die Tabelle einfließt. Das reicht uns nicht! Wir wollen eine Lohnerhöhung in der Tabelle, und die Prämie ist on top. Die Prämie muss on top sein!

Denn nochmal: Eine Prämie ist keine Entgelterhöhung!

Wir haben gehört, dass der Vorschlag im Raum steht, 2023 jeden Monat eine Prämie von 250 Euro auszuzahlen und das später in die Tabelle einfließen zu lassen.

Macht das nicht mit! Wir wollen, dass Schluss ist mit dieser Augenwischerei, wo steuerfreie Prämiengelder dann in den prozentualen Abschluss eingerechnet werden!

Deswegen Kollegen: Lasst uns weiter streiken! Ich sag es nochmal: wir sind kampfbereit, wir wollen den Erzwingungsstreik! Wenn wir uns ansehen was die Kollegen beim Lotsenversetzdienst machen können, was für eine Kraft wir haben, sehen wir dass das was bisher passiert ist nur ein kleiner Teil von dem war, was möglich ist!

Soll es wieder heißen, ein zwei Warnstreiks und das wars? Die Kollegin hat das Jahr 1974 erwähnt - 1974 gab es auch einen Abschluss von 11 Prozent, trotz Inflation! Weil die Arbeitgeber Angst hatten vor flächendeckenden Erzwingungsstreiks im öffentlichen Dienst.

Lasst uns das endlich auch wieder machen! Die Arbeitgeber sollen endlich auch wieder Angst haben, vor flächendeckenden und langanhaltenden Streiks, dann sind wir ganz schnell wieder bei Verhandlungen über 10, 11 Prozent. Und wenn sie uns dann noch eine Prämie zahlen wollen, sollen sie das machen!

Und an die Kollegen von der Verhandlungskommission, wenn es nicht weitergeht, brecht die Verhandlungen ab und lasst uns streiken!

Lasst uns gemeinsam auf die Straße, ein paar Tage lang den Hafen anhalten, und dann schauen wir mal!

Und noch eine letzte Sache zur Tarifrunde. Wenn ihr ein Ergebnis vorschlagt, sorgt dafür, dass alle Kolleginnen und Kollegen ordentlich befragt werden und abstimmen können. Es geht nicht, dass ein Ergebnis mit unter 50 Prozent Zustimmung in den Belegschaften angenommen wird!“

Alle folgenden Beiträge schließen sich dem Redebeitrag vollumfänglich an.

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