Der westliche Imperialismus ist mitschuldig an der jahrzehntelangen Unterdrückung und Ausrottung!

Es lebe der Kampf des palästinensischen Volkes!

Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant hat die mörderische Strategie seiner Regierung deutlich gemacht: „Ich habe eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben. Nichts wird hineingehen und nichts wird herauskommen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.“ Das sind die Worte eines vollendeten Faschisten, der von Washington und Brüssel bedingungslos unterstützt wird.

Die Angriffe der Hamas-Milizen am vergangenen Wochenende haben eine heftige Reaktion der zionistischen, neofaschistischen, rassistischen und kolonialistischen Regierung von Benjamin Netanjahu hervorgerufen. Ein neues Massaker in Gaza und den besetzten palästinensischen Gebieten ist im Gange, ohne dass irgendeine Macht einen Finger rührt, um das zu verhindern. Nach der Ausrufung des Kriegszustands und der Mobilisierung Tausender von Reservisten hat die schwere Bombardierung des Gazastreifens bereits Hunderte von Opfern, darunter viele Kinder, Tausende von Verwundeten und ganze Stadtviertel in Schutt und Asche gelegt. Diese Zahlen werden in den kommenden Tagen noch steigen, vor allem wenn es zu einer militärischen Invasion kommt, für die Israel bereits 100.000 Soldaten und Hunderte von gepanzerten Fahrzeugen an der Grenze stationiert hat.

Diese hemmungslose, brutale und völlig ungleiche militärische Reaktion mit einer Landinvasion, die nur mit größter Gewalt gegen die mehr als zwei Millionen im Gazastreifen zusammengepferchten Palästinenser durchgeführt werden kann, wird von den USA und der Europäischen Union gebilligt. Das Spektakel ist beschämend. Ob Joe Biden und die Demokratische Partei der USA, Ursula von der Leyen, Macron, der britische Premierminister oder die spanische Regierung unter Pedro Sánchez, der die PCE, Podemos und IU angehören – die Regierungsvertreter des westlichen Imperialismus haben sich geschlossen hinter Netanjahu und seine ultrarechte Regierung gestellt.

Sie alle sprechen von „Terrorismus“, wenn sie den militärischen Einmarsch der Hamas charakterisieren. Aber sie schweigen angesichts des systematischen und verbrecherischen Staatsterrorismus der zionistischen Regierung Israels und rechtfertigen ihn, wann immer diese Regierung das palästinensische Volk massakriert. Diese „Demokraten“ des Westens – Protagonisten einer langen Geschichte extremer kolonialer und imperialistischer Gewalt – unterstützen Netanjahus Regierung, die sich aus offen faschistischen ultra-orthodoxen Organisationen zusammensetzt, die die endgültige Streichung des Gazastreifens von der Landkarte und die ethnische Säuberung der Palästinenser fordern.

Es ist kein Zufall, dass Netanjahu erst vor wenigen Tagen den Völkermord der Nazis nicht Hitler, sondern den Arabern in die Schuhe schob, was von seinen NATO-Verbündeten kaum kritisiert wurde. Das ist die faschistisch geführte so genannte „Demokratie“ Israels, die die USA und ihre europäischen Verbündeten so gerne verteidigen.

Was für ein Zynismus und was für eine Heuchelei! Dieselben Leute, die die ukrainische Regierung, die von Ultrarechten und Nazis durchsetzt ist, bis an die Zähne bewaffnet haben und von ihrem vermeintlichen Recht auf Selbstverteidigung sprechen, sind mitschuldig und verantwortlich für die grausame zionistische Besatzung Palästinas. Eine Besatzung, die auf einer rassistischen Apartheidspolitik beruht, wie sie die schwarze Bevölkerung in Südafrika erleiden musste, sowie auf Verbrechen und systematischen Menschenrechtsverletzungen. Ihre Doppelmoral ist verachtenswert. Deshalb sollte uns die westliche Propaganda nicht täuschen: Die wiederholten Äußerungen über das Recht Israels, sich zu verteidigen, sind eine offene Aufforderung zum Massaker an der palästinensischen Zivilbevölkerung.

Das palästinensische Volk hat das Recht, sich gegen seine Ausrottung durch Israel zu verteidigen

Diese Hamas-Operation kam nicht aus heiterem Himmel und war auch nicht unerwartet. Verantwortlich dafür sind Jahrzehnte unerträglicher Unterdrückung, die sich in den letzten Jahren stetig verschlimmert hat und zu Tausenden von palästinensischen Todesopfern durch militärische Übergriffe und tägliche Repressionen führte.

Die Eskalation der Provokationen der letzten Monate, die von einer Regierung ausgehen, deren Agenda von den fanatischsten ultra-orthodoxen Gruppen bestimmt wird, hat sich unvermindert fortgesetzt: repressive Maßnahmen an der Al-Aqsa-Moschee, dem Symbol der Palästinenser in Jerusalem; Ermordung palästinensischer Zivilisten, darunter auch Kinder, durch paramilitärische Siedlergruppen, die von der zionistischen Polizei und Justiz geschützt werden; Zerstörung von Häusern und Ernten, Vertreibung hunderter palästinensischer Familien aus ihren Häusern und Ausweitung der zionistischen Siedlungen; Bombenanschläge auf Moscheen, Schulen, Krankenhäuser und Gebäude internationaler Nichtregierungsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder UNRWA [1]; Dutzende von Militärangriffen im Westjordanland und im Gazastreifen und bisher fast 700 Tote in diesem Jahr – nicht mitgezählt die Opfer der aktuellen Bombardierungen –, Tausende von Gefangenen und die systematische Folterung unschuldiger Zivilisten. Das ist der Alltag des palästinensischen Volkes.

Hinzu kommt die verzweifelte Lage im Gazastreifen, der zum größten Freiluftgefängnis der Welt geworden ist und in dem mehr als 2 Millionen Menschen aufgrund einer völkermörderischen Politik in extremer Armut leben. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist vom Hungertod bedroht, Tausende von zerstörten Gebäuden, darunter auch Krankenhäuser, die Israel bombardiert hat, können aus Mangel an Material nicht wieder aufgebaut werden, und es gibt kaum Strom, der nach neuen Beschränkungen durch die israelische Regierung nur noch vier Stunden pro Tag zur Verfügung steht. Eine regelrechte militärische und wirtschaftliche Belagerung, die man nur als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnen kann, und zu der die Regierungen der USA und Europas schweigen.

Deshalb ist der Versuch, den palästinensischen Widerstand oder die Aktionen der Hamas mit der Gewalt des israelischen Staates gleichzusetzen, ein echter Betrug. Für Tausende von Palästinensern in Gaza, die keine Zukunftsperspektive haben, die täglich unter dem Grauen leiden, ist der Kampf ihre einzige Alternative, denn sie haben nichts zu verlieren. Wir von der Internationalen Revolutionären Linken verteidigen das Recht des palästinensischen Volkes, mit aller Kraft gegen den mörderischen und kolonialistischen zionistischen Staat zu kämpfen, mit Massenmobilisierungen, mit dem Generalstreik und natürlich mit bewaffneter Selbstverteidigung. Wir stehen nicht abseits und wir haben keine Äquidistanz zwischen beiden Seiten. Die Frage ist – wie wir unten erklären werden – unter welchem politischen Programm dieser Kampf zum Sturz der zionistischen Bourgeoisie und ihres repressiven und militaristischen Apparates stattfinden kann. Und hier erweist sich die fundamentalistische und bürgerliche Strategie der Hamas und der islamistischen Milizen letztlich als völlig ungeeignet.

Wen begünstigt diese neue Situation?

Die Hamas-Offensive ist der größte Angriff auf israelisches Territorium seit dem Jom-Kippur-Krieg vor knapp 50 Jahren und hat bereits mehr als 700 Tote unter der israelischen Bevölkerung und dem Militär gefordert. Hunderte von Milizionären sind auf dem Land-, See- und Luftweg nach Israel eingedrungen und haben die Grenzstädte besetzt, deren Einwohner einen Freibrief haben, Palästinenser zu erschießen und zu töten, und die von ihren Häusern aus die verbrecherische Bombardierung des Gazastreifens genießen und bejubeln. Hamas-Kräfte haben einen Militärstützpunkt gestürmt, Kriegsmaterial beschlagnahmt, Polizeistationen übernommen und mehr als 100 Geiseln entführt, darunter auch einige israelische Militärkommandeure, die sie für Verhandlungen nutzen wollen. Es ist jedoch höchst zweifelhaft, dass dies der Fall sein wird. Wie wir bereits sehen, bereitet sich der zionistische Staat auf eine blutige Rache für das vor, was er seinen eigenen 11. September genannt hat.

In diesem Zusammenhang haben viele Analysten und Medien zügig darauf hingewiesen, dass es sich um ein historisches Versagen des israelischen Geheimdienstes handelt, der wahrscheinlich zu den besten der Welt gehört. Stimmt das? Hatten der Mossad und die CIA wirklich keine Informationen über eine Operation dieses Ausmaßes durch die Hamas, in deren Zusammenhang sie auch auf eine Beteiligung des Irans hinweisen? War eine der am stärksten militarisierten Grenzen der Welt mit einer kürzlich fertiggestellten Sicherheitsbarriere mit modernster Technologie, die jede Bewegung aufspüren kann [2], wirklich nicht darauf vorbereitet, einen solchen Angriff zu verhindern?

In Wirklichkeit ist diese Erklärung unglaubwürdig, wie Militärexperten wie Kobi Lavie, Oberstleutnant der Reserve und ehemaliger Leiter der Abteilung für palästinensische Angelegenheiten (COGAT) des Verteidigungsministeriums, deutlich gemacht haben: „Es ist unmöglich, eine Operation dieses Ausmaßes im Gazastreifen zu organisieren, ohne dass Israel davon weiß. Die nachrichtendienstlichen Informationen waren vorhanden. Was nicht gelungen ist, ist die Verarbeitung dieser Informationen. Seit drei oder vier Monaten ist von einem Krieg die Rede.“ Hinzu kommt, dass drei Bataillone von der Grenze des Gazastreifens ins Westjordanland verlegt wurden, wodurch die Grenze noch unbewachter war. Es scheint also nicht so, dass wir es nur mit einer Kette von Fehlern und Sicherheitsmängeln zu tun haben.

Diese Offensive der Hamas kommt zu einem kritischen Zeitpunkt in Israel. Die Justizreform, die die Opposition anprangert, weil sie die „Unabhängigkeit“ der Justiz aufhebt, und die unter anderem darauf abzielt, Netanjahu von den zahlreichen Korruptionsskandalen zu entlasten, mit denen er konfrontiert ist [3], hat einen tiefen Riss in der Gesellschaft und Spaltungen innerhalb der herrschenden Klasse verursacht.

Netanjahu baut ein totalitäres und bonapartistisches Regime auf, indem er sich auf ultraorthodoxe Fanatiker stützt, die einen Staat errichten wollen, der in Bezug auf soziale Regulierung und Ausmerzung demokratischer Freiheiten dem Iran der Mullahs ähnelt. Sie wollen jedes Element des Säkularismus beseitigen und die Gesellschaft in das Mittelalter zurückführen. Das politische Regime Israels ist äußerst reaktionär und basiert auf der Unterdrückung des palästinensischen Volkes, aber Hunderttausende Israelis sind nicht bereit für einen solchen Rückschritt. Die Situation hat einen solchen Punkt erreicht, dass der israelische Präsident – Inhaber eines rein symbolischen Amts – vor einigen Monaten vor der ernsten Gefahr eines Bürgerkriegs gewarnt hat.

Im Juli dieses Jahres unterzeichneten 10.000 Reservisten einen Brief, in dem sie drohten, sich angesichts des autoritären Kurses der Regierung zu weigern, in die besetzten Gebiete zu ziehen. Eine wachsende und gefährliche Spaltung in der Armee hat dazu geführt, dass ehemalige Militärkommandeure wie General Amiram Levin die Besatzung des Westjordanlandes öffentlich als „Kriegsverbrechen“ anprangerten, die denen von Nazi-Deutschland ähneln würden. Jetzt, nach dem Einmarsch der Hamas, bringen Reservisten bereits ihre bedingungslose Unterstützung für die Regierung zum Ausdruck und schließen damit vorerst die Gräben in der Armee.

Die Offensive der Hamas ist für Netanjahu ungeachtet ihrer Absichten zu einem Mittel geworden, seine angeschlagene Lage zu verbessern, zur „Einheit der Nation“ aufzurufen, um einen „langen und schwierigen“ Krieg zu bewältigen und mehr Raum für seine totalitäre und militaristische Politik zu schaffen. Seine Regierung wird natürlich jede Untersuchung über angebliche Sicherheitsmängel des israelischen Geheimdienstes und der israelischen Armee vertuschen und durch die Ausrufung des Kriegszustands – etwas, das in früheren Konflikten nicht der Fall war – die demokratischen Rechte weiter einschränken und so mögliche Demonstrationen und Proteste gegen die Regierung verhindern.

Kurzfristig wird diese nationale Einheit erreicht und die eher autoritären und reaktionären Tendenzen in Regierung und Gesellschaft werden gestärkt. Die extreme Polarisierung, die Israel durchzieht und die in seinem Niedergang als Regionalmacht und dem Verfall seines Kapitalismus begründet ist, der zu einer sichtbaren Zunahme von Ungleichheit und Armut geführt hat, wird jedoch nicht verschwinden.

Andererseits wird der faschistische und fundamentalistische Charakter der Mitstreiter Netanjahus und der extremrechten Opposition außerhalb der Regierung, die offen zur Ausrottung der Palästinenser, zum offenen Kampf im Libanon gegen die Hisbollah und sogar zum Krieg gegen den Iran aufrufen, weiterhin eine Quelle der Instabilität nicht nur in Israel, sondern in der gesamten Region sein. Daher hat der wichtigste Oppositionsführer, Jair Lapid, den Eintritt in eine Regierung der nationalen Einheit davon abhängig gemacht, dass Netanjahu mit seinen extremeren Partnern bricht. Das geschieht allerdings nicht, weil er eine Politik des Dialogs über Palästina vorschlagen würde, sondern um eine ebenso brutale militärische Intervention zu gewährleisten, die aber auf bestimmte Ziele beschränkt werden kann.

Eine Dynamik mit vielen Risiken für Netanjahu und den westlichen Imperialismus

Vor diesem Hintergrund des chauvinistischen Fanatismus bereiten Netanjahu und die israelische Oligarchie eine verheerende Militäroffensive auf den Gazastreifen vor, die sie mit einer harten Kampagne im Westjordanland verbinden, die die Gewalt der Siedlungen und Siedler verstärken werden. Während diese Zeilen geschrieben werden, wurden Sondergesetze verabschiedet, um die Zivilbevölkerung, d. h. vor allem paramilitärische Siedlermilizen, mit mehr Waffen auszustatten, und in den sozialen Medien sind bereits Videos von den ersten Pogromen gegen Araber und Palästinenser zu sehen.

Eine Dynamik hin zu diktatorischen Positionen, die die zionistischen Fundamentalisten weiter stärken und sich zunächst gegen die arabische Bevölkerung innerhalb Israels und dann gegen die säkularen Sektoren, Frauen oder die Arbeiterbewegung selbst richten wird. Nachdem monatelang Massenmobilisierungen gegen Netanjahu und die extreme Rechte durchgeführt wurden und diese in die Enge getrieben wurden, haben sie nun die Gelegenheit, sich zu rächen. Aus diesem Grund ist jede Politik der nationalen Einheit mit Netanjahu von Seiten der Linken oder der Gewerkschaftsbewegung reiner Selbstmord.

In jedem Fall wird die Offensive im Gazastreifen auch Probleme mit sich bringen, wie viele Analysten bereits anmerken. Das erste ist der bewaffnete palästinensische Widerstand, der neue Kräfte umfassen wird, die nichts zu verlieren haben und die der Invasion entgegenwirken werden, indem sie der israelischen Armee beträchtliche Verluste zufügen, vor allem in einem Kampf von Dorf zu Dorf und Haus zu Haus. Aber selbst nach einem „Sieg“, wie sieht der Plan aus? Die militärische Besetzung des Gazastreifens zu sehr hohen Kosten aufrechtzuerhalten? Zehntausende von Palästinensern zu töten und den Rest ins Meer zu treiben? Zu versuchen, die Palästinensische Autonomiebehörde (PNA) im Gazastreifen wieder einzusetzen, um als kollaborierende Kraft zu agieren, wie sie es bereits im Westjordanland tut? Nichts von alledem wird mittelfristig funktionieren.

Die zionistische Brutalität wird in der gesamten arabischen Welt eine Solidaritätsbewegung von unten hervorrufen, die Druck auf all jene reaktionären und korrupten Regierungen ausübt, die die palästinensische Sache schon lange aufgegeben haben. Das ist schon jetzt der Fall. Deshalb die Erklärungen, in denen Katar und Saudi-Arabien Israel verurteilen, und die bevorstehende Sitzung der Arabischen Liga. Eine Situation, die zweifellos zu einer gefährlichen Eskalation zunächst mit der Hisbollah im Libanon führen und in größeren militärischen Zusammenstößen in der Region münden könnte. Die Anschuldigungen gegen den Iran weisen in diese Richtung, obwohl die imperialistischen, regionalen und weltweiten Mächte – arabische wie nicht-arabische – in Verleugnung des Kampfes und des Leidens des palästinensischen Volkes, alles tun werden, um den Konflikt auf die Zerstörung des Gazastreifens zu reduzieren.

In diesem Szenario ist es nicht nur Netanjahu, der von dieser Situation profitieren will. Auch für den US-Imperialismus und seine EU-Verbündeten ist es eine politische Notwendigkeit ersten Ranges, alle Propagandaanstrengungen auf Israel zu konzentrieren und so das immer offensichtlicher werdende Desaster in der Ukraine zu verschleiern. Daher ihre diplomatische Offensive bei den Vereinten Nationen mit der Forderung nach bedingungsloser Unterstützung Israels, die im Sicherheitsrat keine Einstimmigkeit fand, und ihre anschließenden Anschuldigungen gegen Russland und insbesondere China, weil sie Israel nicht blindlings unterstützen und die Hamas nicht verurteilen.

Die USA haben die Situation ausgenutzt und beschlossen, einen ihrer wichtigsten Flugzeugträger ins Mittelmeer zu verlegen, um vor jeglicher Unterstützung der palästinensischen Sache durch die Länder der Region zu warnen und der israelischen Regierung volle Rückendeckung zu geben. Die EU will nicht weniger und hat bereits deutlich gemacht, dass sie die palästinensische Bevölkerung in die Knie zwingen wird. Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik, kündigte an: „Als größter Geber für die Palästinenser stellt die Europäische Kommission ihr gesamtes Entwicklungsportfolio mit einem Gesamtwert von 691 (Millionen) Euro auf den Prüfstand“ – das schrieb dieser Halunke auf X, früher Twitter.

Nur eine revolutionäre und sozialistische Alternative kann dem Krieg und der Barbarei ein Ende setzen

Der Krieg in Palästina ist von völlig ungleicher Natur. Deshalb ist es ein großer Fehler, diese Frage von einem rein militärischen Standpunkt aus zu betrachten. Trotz seiner enormen Tapferkeit, seines Mutes und seiner Unverwüstlichkeit kann das palästinensische Volk keinen siegreichen Krieg gegen die israelische Militärmaschinerie führen, ohne sich auf die Massenbewegung, die Klassensolidarität und eine internationale revolutionäre Perspektive zu stützen.

Die Unterstützung der Arbeiterklasse und der sozialen Bewegungen in Israel, die ebenfalls mit der Bedrohung durch den ultraorthodoxen Faschismus konfrontiert sind, ist entscheidend für den Sieg der palästinensischen Sache. Das hat sich schon in den letzten Monaten und davor gezeigt, als in Israel starke Protestbewegungen ausgebrochen sind und dadurch auch die Strömungen zugunsten der Bestrebungen des palästinensischen Volkes gestärkt wurden. Im Jahr 2021 während der massiven Bombardierung des Gazastreifens war es der Generalstreik in Palästina und Israel, der die Eskalation stoppte, und das war auch während der ersten und zweiten Intifada der Fall. Es ist der revolutionäre Kampf mit Klassenmethoden, nicht der religiöse Fundamentalismus, der die unterdrückten Massen in Palästina mit denen in Israel vereinen und die Unterstützung für zionistische und reaktionäre Ideen im jüdischen Volk untergraben kann.

Die Aktion der Hamas ist ein Propagandacoup in einer völlig verzweifelten Situation in Gaza. Es ist ein Schlag, der ihren Einfluss gegenüber der Al-Fatah stärkt, die seit Jahren als Durchsetzungsarm der israelischen Kolonialpolitik im Westjordanland fungiert, wo sie ebenfalls Positionen und das wenige an Autorität verliert, das ihr vielleicht noch geblieben ist. Das ist das traurige Erbe der PLO und der berühmten Osloer Abkommen, die von vielen Teilen der Linken, einschließlich der revolutionären Linken, als der richtige Weg zur Lösung der palästinensischen Frage begrüßt wurden.

Doch abgesehen von diesem vorübergehenden Propagandacoup ist der religiöse Fundamentalismus der Hamas – wie schon bei anderen Gelegenheiten zur Genüge beobachtet – keine Alternative. Die Hamas ist ein Instrument Teherans, eines Regimes, das eine theokratische Diktatur ist und das die Volksaufstände, die den Iran in den letzten Jahren erschüttert haben, im Blut ertränkt hat. Sie verfolgt keine revolutionäre, klassenkämpferische oder internationalistische Politik, sondern eine religiöse und pro-bürgerliche.

Wie sich in Gaza gezeigt hat, stützt sich die Hamas-Führung auf einen großen Teil der palästinensischen Kompradoren- und Handelsbourgeoisie, die gute Geschäfte mit den israelischen Kapitalisten macht, und hat die Bereicherung einer Elite ermöglicht, während sie sich als unfähig erwiesen hat, die ernsten täglichen Probleme der palästinensischen Massen anzugehen und zu lösen. Ihr reaktionärer Fundamentalismus stößt die linken und militanten Sektoren ab, sowohl in Israel als auch international. Eine isolierte Militäraktion, die das gesamte israelische Volk als Feind darstellt, ohne jegliche Klassendifferenzierung, wie groß sie auch sein mag, wird niemals erfolgreich sein. Sie wird den Zionismus nicht schwächen, sondern stärken und seinen extremsten rechten Elementen Auftrieb geben.

Bei der nationalen Befreiung Palästinas geht es nicht nur darum, der mörderischen Netanjahu-Regierung entgegenzutreten, sondern auch der palästinensischen und arabischen Bourgeoisie. Die palästinensische herrschende Klasse macht sich mitschuldig an der Besatzung und war ein Befürworter der Abkommen von Camp David und Oslo. Sie ist ein Anhängsel der korrupten und ausverkauften arabischen Bourgeoisie. Sie haben bei zahlreichen Gelegenheiten auf Anweisung Washingtons und Brüssels gehandelt und sind die Gefängniswärter ihres eigenen Volkes.

Das unterdrückte Volk und die Massen Palästinas sind bei unzähligen Gelegenheiten verraten worden. Das muss man ehrlich anerkennen und die Konsequenzen daraus ziehen. Die Alternative ist nicht der Iran der Mullahs, nicht der reaktionäre Fundamentalismus, sondern eine revolutionäre Strategie und Politik, die auf Massenkampf, Generalstreik und Aufstand beruht und ein sozialistisches Programm vertritt, das in der Lage ist, die Unterdrückten Palästinas und Israels zu vereinen und die israelischen und palästinensischen Kapitalisten zu enteignen, die durch die Besatzung gemeinsame Geschäfte machen. Ein solches Programm würde die Bestrebungen der palästinensischen Massen mit den wachsenden Kämpfen der israelischen Massen verbinden.

Es ist an der Zeit für internationalistische Solidarität mit den vom Imperialismus unterdrückten Völkern, für die Unterstützung des Kampfes der palästinensischen Massen gegen die jahrzehntelange Besatzung und Ausrottung und für eine Politik, die die Niederlage der zionistischen Maschinerie möglich macht. Das wird nur mit dem Programm und den Methoden der sozialistischen Revolution möglich sein.

Es lebe der Kampf des palästinensischen Volkes! Es lebe die arabische sozialistische Revolution!

 

Anmerkungen:

[1] UNRWA: Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten.

[2] https://apnews.com/article/middle-east-israel-militant-groups-gaza-strip-hamas-f1e2a12119da7b34c1553c3ca0821612.

[3] https://offensiv.net/index.php/international/naher-osten/israel-gesellschaftlicher-aufschrei-gegen-netanjahus-rechte-regierung.

[4] https://www.timesofisrael.com/ex-idf-general-likens-military-control-of-west-bank-to-nazi-germany/.

[5] https://www.haaretz.com/israel-news/2023-10-08/ty-article/.premium/israels-lieberman-im-ready-to-join-government-if-theres-a-commitment-to-destroy-hamas/0000018b-105d-d2fb-a3df-d1fd61470000.

[6] https://www.haaretz.com/israel-news/2023-10-08/ty-article/.premium/four-bad-options-face-israel-in-the-gaza-strip/0000018b-10db-d3a8-afeb-93db97d40000.

[7] https://www.izquierdarevolucionaria.net/index.php/internacional/oriente-medio/12654-israel-bombardea-gaza-y-las-masas-se-levantan-contra-la-ocupacion-abajo-el-estado-capitalista-sionista.

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